Einträge vom Juni 2023

Der Stand der Dinge, Nr. 11

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Um ehrlich zu sein: ich hätte das hier um einiges früher geschrieben, wäre es mir nicht in den Sinn gekommen, Wordpress aufzugeben und meinen eigenen Blog zu erstellen. Aber dann wiederum bedeutet die Verzögerung, dass sich so einiges seit Januar ereignet hat — und zwar richtig gute Dinge.

Ende letzten Jahres hatte ich einen Schicksalsschlag, für welchen die Schuld einzig und allein bei mir lag. Am Boden zerstört ist mir dann etwas klargeworden, wonach ich mich schon hätte viel zeitiger richten müssen: Meine Unglücklichkeit mit mir selbst und meinem Leben war lediglich wie mein Gehirn mir signalisieren wollte, dass ich mir Zeit nehmen sollte, zu überlegen, was genau es eigentlich ist, das mich so unzufrieden macht, um dann anschließend aktiv daran zu arbeiten, anstatt in Elend und Selbstmitleid zu versinken.

Sobald ich das kapiert hatte und besser darin wurde, mich selbst zum Handeln zu bewegen, ging es auf einmal ganz schnell bergauf mit mir, und ich fand mich dazu in der Lage, Dinge zu bewerkstelligen, die ich mir nie zugetraut hätte. Jetzt in diesem Moment habe ich ernsthaft den Eindruck, ich erfreue mich meiner besten seelischen Gesundheit seit 2018, wenn nicht sogar 2002. Ein Gefühl von Handlungsfähigkeit zu haben wirkt wahrliche Wunder, was das eigene seelische und psychische Wohlbefinden betrifft.

Und was hab ich bis jetzt mit meiner neugefundenen Stärke so alles gemacht? Einerseits ganz viel Tagebuch geführt, um zu erschließen, was meiner Produktivität hilft und was sie hindert, und anschließend einen Plan entworfen, der für mich funktioniert: Nebst einer täglichen To-Do-Liste mit etwa 3-5 Aufgaben führe ich jetzt auch eine Art Prioritätenliste. Die benutze ich für mittel- bis langfristige Aufgaben, die ich in zweierlei Gruppen unterteile: befristet und unbefristet. Für jede Aufgabe schreibe ich mir detaillierte Notizen auf: was zu erledigen ist, welche Probleme und Stolpersteine sich ergeben könnten, und was mein erster bzw. nächster Schritt sein sollte. Erledigte Aufgaben kommen anschließend in eine dritte Kategorie für ebendiese, markiert mit dem Datum, an welchem ich sie erledigt habe, und es ist ganz schön ermutigend, mit anzusehen, wie diese Kategorie langsam wächst.

Durch diese Art von Selbstorganisation hab ich es auch geschafft, mein Leben selbst einen riesigen Schritt vorwärts zu bringen! Ich hatte endlich wieder den Mut gefunden, Bewerbungen rauszuschicken, und es hat sich ausgezahlt: Nach knapp zwei Jahren ohne Beschäftigung hab ich nun endlich eine Ausbildung! Die mach ich bei einer Webagentur hier in meiner Stadt für drei Jahre, aber meine Übernahmechancen scheinen gut zu stehen, und selbst mein Monatslohn als Azubi sieht nicht schlecht aus. Ich fange nächsten Monat, am 3. Juni, an. Wünscht mir Glück!


Aber reden wir auch ein wenig über meine kreativen Bemühungen. Mein Album, zum Beispiel, welches derzeit etwas weniger als 30% fertig ist. Zwar kann ich keinewegs über die Qualität bis jetzt klagen, aber es wäre mir schon lieber gewesen, weiter zu sein als ich es derzeit bin. Burnout und die Angst vorm Versagen haben mir einen Stein nach dem anderen in den Weg gelegt, und wenn man bedenkt, dass ich ab nächstem Monat 40 Stunden die Woche arbeiten werde, scheint es recht unwahrscheinlich, dass der Release noch dieses Jahr stattfinden wird... zumindest solange mein Arbeitsprozess weiterhin so unbeständig bleibt. Aber ich hab schon andere Probleme in meinem Leben lösen können, also warum nicht auch dieses irgendwann?

Ihr erinnert euch vielleicht auch noch, dass ich im Januar angefangen hatte, mit Figurenskizzen allmählich wieder ins Zeichnen zurückzufinden. Seitdem würde ich sagen hab ich einiges an Fortschritt gemacht: einen Körperteil nach dem anderen bring ich mir allmählich die Anatomie des Menschen näher. Zugegebenermaßen lässt meine Präzision mit dem Stift noch einiges zu Wünschen übrig, aber ich hatte das Glück, einen Mentor zu finden, der ein gutes Auge für Details hat und mich zu motivieren weiß. Vielleicht schaff ich es ja, dieses Jahr hier und da eine Zeichnung fertig zu bekommen. Wir werden sehen.

Manchen von euch wird bestimmt auch mein neuentfachter Eifer für Fremdsprachen aufgefallen sein. Letzten September hatte ich zum Beispiel angefangen, mir Spanisch beizubringen. Ich würde keineswegs sagen, dass ich die Sprache schon fließend beherrsche, aber ich fühle mich zumindest gut genug, um Gespräche darin zu führen. Als Folge dessen hab ich außerdem beschlossen, mir noch andere romanische Sprachen beizubringen, und in diesem Moment wären das Französisch und Portugiesisch. Trotzdem würde ich meine Spanischkenntnisse gerne erweitern, und hoffentlich einen Durchbruch mit meinem Japanisch machen, weil ich den Eindruck hab, schon seit Jahren nicht viel besser darin geworden zu sein. Und wer weiß, was die Zukunft bringt? Vielleicht knie ich mich wieder in Schwedisch und Finnisch rein, oder schau mir eine komplett neue Sprache an. So oder so, der Traum, polyglott zu werden, lebt weiter.

Was andere Pläne betrifft... na ja, ich muss gestehen, dass ich leider noch immer nicht viel Gelegenheit hatte, am zweiten Mukai-Spiel zu arbeiten — ich kann noch immer nicht so gut zeichnen, wie ich es gerne hätte, mein Album hat volle Priorität, was Musik betrifft, und ohne Bild- oder Tonmaterial hat es nicht viel Sinn, mit dem Programmieren anzufangen — aber da gibt es dieses andere Projekt, das ich vielleicht mal in ferner Zukunft realisieren würde.

Als Kind hab ich gerne und viel mit RPG Maker rumhantiert. Mein erstes Spiel hab ich sogar während der 30-tägigen Testphase mit RPG Maker VX fertigentwickelt (auch wenn es ein sehr, sehr schlechtes Spiel geworden ist), und abgesehen von diesem, sowie etlicher anderer Projekte, die ich angefangen und jeweils nach weniger als einer Woche wieder aufgegeben hatte, gab es ein Spiel, das ich tatsächlich ordentlich durchgeplant hatte... Natürlich ist es auch nie ansatzweise fertig geworden, aber selbst nach all diesen Jahren denke ich ab und an noch daran, und ich würde doch gerne etwas daraus machen. Außerdem wollte ich schon immer mal eine RPG-Engine in Game Maker schreiben. Das klingt nach einer interessanten Herausforderung.


Ich würde sagen, das wäre auch schon so ziemlich alles, was sich dieses Jahr bis jetzt ereignet hat. Ich weiß noch, als ich diese Art Einträge alle zwei Wochen verfassen wollte... Zwar glaub ich nicht, dass ich in zwei Wochen genug bewerkstelligen könnte, um darüber einen anständigen Artikel zu schreiben, aber trotzdem gefällt mir die Idee, daraus etwas Regelmäßiges zu machen. Wie wär’s mit jeweils einmal gegen Ende des Monats? Das könnte klappen.

Herzlichen Dank jedenfalls an alle, die mich anfeuern, und ich hoffe, ihr werdet nicht allzu lange darauf warten müssen, erneut von mir zu hören. Macht’s gut, trinkt genug Wasser, und erwägt, euch für das kommende Wetter ein Eis zu kaufen!

Ein „Hello World!‟ vom neuen Blog

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Zum Zeitpunkt, an dem ich das hier schreibe, ist es 12:48 Uhr am 16. Juni 2023. Ich hab etwas mehr als den halben Monat damit verbracht, an dem zu arbeiten, was ihr hier gerade seht: Retrograde Roads brandneuer Blog. Der Code, der das alles zum Laufen bringt, stammt gänzlich von mir... und ich könnte ehrlich gesagt nicht stolzer auf das sein, was ich hier vollbracht hab.

Aber warum überhaupt einen neuen Blog erstellen, fragt ihr euch jetzt bestimmt. Hätte der Wordpress-Blog nicht ausgereicht?

Na ja... zum Anfang schon, aber nach und nach stellte sich raus, dass mir einfach nicht genug Spielraum für Features und individuelle Gestaltung geboten wurde, jedenfalls nicht, ohne dafür ordentlich in die Tasche greifen zu müssen. Also dachte ich mir, statt Geld für etwas auszugeben, das ich sowieso, wenn’s hoch kommt, ein paar Mal im Jahr benutze, fang ich einfach von vorne an und erstell mir ein Framework genau so, wie ich es mir vorstelle, mit allem, was ich jemals wollen und brauchen könnte.

Das Hauptfeature wäre, dass jetzt jeder Blogpost mit seinen jeweiligen Übersetzungen direkt eingebaut kommt, anstatt dass ich für jede Sprache extra einen separaten Post erstellen muss — selbst für nur Englisch und Japanisch fing das an, zu ätzen. Jetzt ist das so, dass, wenn man oben rechts die Sprache der Website ändert, damit auch die Sprachen aller Blogposts geändert werden! (Bis auf diejenigen, die derzeit keine Übersetzung in die jeweilige Sprache haben; die bleiben dann auf Englisch).

Zugegebenermaßen... bis auf das und den Hell-/Dunkelmodus gibt es momentan nicht so viel, was den neuen Blog besser als den alten macht — womit ich nicht sagen will, dass ich nicht vor habe, in Zukunft andere Dinge zu implementieren. Ich bin noch lange nicht mit diesem Projekt fertig, und es kann von hier aus nur noch besser werden, ganz zu schweigen davon, dass sich das als verdammt gute Programmierübung hergibt. Vor zehn Jahren hätte ich nie damit gerechnet, jemals Websites dieses Umfangs in PHP zu schreiben.

Was wird dann also aus dem alten Blog? Verschwinden wird er nicht, keine Sorge. Ich hatte zwar schon überlegt, die ganzen alten Posts hierher zu kopieren, hab es mir dann aber doch anders überlegt, da es für Archivierungszwecke wohl doch besser wäre, wenn die dort bleiben, wo sie gerade sind. Man kommt ja auch noch über das Navigationsmenü oben dort hin, also ist es nicht so, als versuche ich aktiv, den alten Blog zu begraben.

In diesem Sinne, wenn ihr das lest, dann lasst mich wissen, was ihr davon haltet! Selbstverständlich hab ich noch nie einen ganzen Blog selber erstellt, also käme mir jegliches Feedback äußerst gelegen.

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